Egal ob Sie ein Anfänger oder ein erfahrener Yogi sind, die Praxis des Hatha-Yoga und die jahrtausendealten Lehren des Ayurveda können Ihnen helfen, die Jahreszeitenwechsel besser zu erleben. Der Herbst, eine Übergangszeit zwischen Sommer und Winter, steht im Zeichen der Transformation und der Verlangsamung der Natur. Wir geben Ihnen 3 Tipps, inspiriert vom Yoga und Ayurveda, um sich im Herbst mit der Natur und den Elementen in Einklang zu bringen.
1- Die Vata-Energie beruhigen
Laut den traditionellen Heilmethoden ist der Herbst die Jahreszeit, in der die Elemente Luft und Äther dominieren. Daher ist besondere Aufmerksamkeit auf die Organe zu richten, die mit diesen Elementen verbunden sind, nämlich: die Lungen, der Dickdarm und das HNO-System. Auch im Bereich der Lungen befindet sich die Thymusdrüse, ein essentielles Organ unseres Immunsystems.
Die traditionelle indische Medizin oder Ayurveda weist darauf hin, dass diese Jahreszeit von dem Dosha Vata dominiert wird. Dies ist ein Wort, das man mit dem Element Luft oder der Energie des Windes übersetzen kann.
Wie ein Herbstblatt, das im Wind wirbelt, ist die Vata-Energie kalt, trocken, rau, leicht, wechselhaft und beweglich. Man kann Schwierigkeiten verspüren, zur Ruhe zu kommen und sich zu konzentrieren, eine Abwechslung zwischen Hyperaktivität und Erschöpfung sowie insgesamt eine sowohl physische als auch emotionale Fragilität.
Laut Ayurveda begünstigt ein Übermaß an Vata:
• Nervosität, Angst und Stress.
• Schlafprobleme.
• Trockenheit der Haut.
• Verdauungsprobleme und Verstopfung.
Wenn Sie bei sich einige dieser saisonalen Symptome erkennen, müssen Sie Ihr Vata beruhigen, um Ihr Gleichgewicht im Herbst wiederzufinden. Konkret sollten Sie in sich die gegenteiligen Qualitäten dieser kalten, trockenen, rauen, leichten und beweglichen Energie fördern:
• physische und mentale Stabilität.
• Wärme.
• Sanftheit und Langsamkeit.
• Regelmäßigkeit.
In dieser Übergangszeit zwischen den Sommerferien und der Arbeit wird unsere biologische Uhr durch die Abnahme der Helligkeit gestört, die in Frankreich zudem durch die Zeitumstellung verstärkt wird. Um mit diesen destabilisierten Veränderungen umzugehen, besteht die erste Lektion aus dem Ayurveda darin, einen regelmäßigen Rhythmus anzunehmen:
• indem Sie jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett gehen.
• indem Sie Ihre Mahlzeiten in Ruhe und zu regelmäßigen Zeiten einnehmen.
• indem Sie einer Routine in Ihrer Yogapraxis folgen, selbst an Tagen, an denen Sie einfach nur zu Hause bleiben und sich nicht bewegen möchten.
2- Seinen Anker wiederfinden
Während dieser Saison, in der sich die Natur verändert und die Blätter wirbeln, ist es wichtig, Yogahaltungen zu praktizieren, die Stabilität und Verwurzelung fördern. Bei Ihrer morgendlichen Yoga-Routine sollten Sie Asanas bevorzugen, die symbolisch eine Verbindung zur Erde oder Verwurzelung darstellen, wie die Berghaltung und die Baumhaltung.
Diese beiden Gleichgewichtshaltungen trainieren die Beine, die tiefen Muskeln und die Punkte, die den Kontakt zum Boden ermöglichen, um stabil und ruhig zu bleiben. Sie sind auch kraftvolle Metaphern, die uns an die Bedeutung erinnern, die Füße fest im Boden zu verankern. Wie der Baum können wir den Stürmen (den starken Ereignissen und Emotionen) nicht widerstehen, wenn wir keine soliden Wurzeln haben.
Abends sollten Sie eher Haltungen praktizieren, die sich auf die Entspannung der Wirbelsäule und das Loslassen konzentrieren. Da unsere Emotionen im Herbst destabilisiert sein können, ist es wichtiger denn je, Ruhe zu kultivieren und den Stress abzubauen, der sich im Laufe des Tages angesammelt hat.
Sie können beispielsweise liegende Drehungen auf dem Rücken und sanfte Dehnungen der Wirbelsäule wie die Kindhaltung oder Balasana praktizieren.
3- Sich durch Getränke, Bäder und Massagen aufwärmen
Um die kalte und trockene Energie von Vata im Herbst auszugleichen, empfiehlt Ayurveda auch, sich auf verschiedene Weise warm zu halten.
Sie können zum Beispiel:
• mehrere Schichten Kleidung tragen;
• heiße Getränke wie Honig- und Ingwertee trinken;
• saisonale Lebensmittel wie Kürbissuppen und Apfel-Zimt-Kompotte konsumieren;
• warme Bäder zwischen 34°C und 38°C nehmen, ohne eine Dauer von 20 Minuten zu überschreiten, um Ihre Haut nicht auszutrocknen;
• Ihre Haut mit nährenden Ölen wie Sesamöl massieren.
Lassen Sie sich von dieser nicht abschließenden Liste inspirieren, um Entspannungs- und Schönheitsrituale in Ihren Alltag zu integrieren! Der Herbst ist eine günstige Jahreszeit, um sich um sich selbst zu kümmern. Und da Sie nicht gegen das weniger sonnige Wetter und die kürzer werdenden Tage ankämpfen können, widmen Sie Ihre Energie lieber Ihrer täglichen Yoga-Routine und den gesunden Gewohnheiten, die Ihnen Wohlbefinden und Trost bringen…