Der Ramadan, der in diesem Jahr am 23. März 2023 beginnt, ist ein heiliger Monat für Muslime. Während 30 Tagen essen und trinken die Gläubigen vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang nichts. Aber kennen Sie den Ursprung und die Bedeutung des Ramadan-Fastens?
Der Ramadan gedenkt der Offenbarung des Korans an den Propheten Mohammed. Im Jahr 610 soll der Engel Gabriel dem Propheten Mohammed erschienen sein, um ihm das heilige Buch des Islam während der Nacht der Bestimmung zu offenbaren.
Der Koran empfiehlt das Fasten für 30 Tage, um die Offenbarung dieses heiligen Buches zu feiern, aber nicht nur das. Dieses Fasten ermöglicht es auch, sich von materiellen Sorgen zu lösen, Allah näher zu sein und um Vergebung für seine Sünden zu bitten.
Für die Gläubigen ist das Fasten im Ramadan eine Möglichkeit, sich in die Lage der Armen zu versetzen, indem sie Hunger und Durst erleben.
Ramadan ist der Name des neunten Monats im islamischen Kalender, einem Mondkalender mit 354 oder 355 Tagen. Deshalb ändern sich die Termine des Ramadan jedes Jahr und verschieben sich um etwa zehn Tage im Vergleich zum Vorjahr.
Das Erscheinen eines neuen Mondes markiert den Beginn dieses Monats. Am Ende des Vormonats findet die "Nacht der Unsicherheit" statt: Wenn der Mond mit bloßem Auge sichtbar ist, kann das Fasten am Morgen beginnen. Andernfalls beginnt es am nächsten Tag.
Der letzte Tag des Ramadan ist ein Festtag namens Eid al-Fitr. Dieses Fest, das mit Familie und Freunden gefeiert wird, ist eine Gelegenheit, Großzügigkeit gegenüber den Armen zu zeigen und Kindern Geschenke zu geben.
Wussten Sie schon?
Gemäß den Berechnungen des saudischen Astronomen Khaled al-Zaqqaq wird der Ramadan im Jahr 2030 zweimal stattfinden. Eine außergewöhnliche Situation, die seit 1997 nicht mehr vorgekommen ist! Aufgrund der kürzeren Dauer der Mondjahre (etwa 354 Tage) wird der Ramadan zunächst am 5. Januar 2030 stattfinden und dann am 26. Dezember 2030 erneut beginnen.
Während des gesamten Ramadan enthalten sich Muslime zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang vom Essen und Trinken. Das Fasten betrifft alle Gläubigen ab der Pubertät. Nur schwangere oder stillende Frauen und kranke Menschen sind nicht verpflichtet zu fasten.
Sobald die Nacht hereinbricht, brechen Muslime das Fasten bei einem großen festlichen Mahl in der Familie oder mit Freunden namens Iftar. Außerhalb dieses Kontextes bezieht sich das arabische Wort Iftar auf das Frühstück (das auch eine Unterbrechung des Fastens ist).
Kurz vor der Morgendämmerung nehmen die Gläubigen eine leichte Mahlzeit namens Sahur zu sich, um sich körperlich besser auf das Fasten am Tag vorzubereiten.
Dennoch beschränken sich die Traditionen des Ramadan nicht nur auf das Fasten während des Tages. Dieser besondere Monat bietet auch den Muslimen die Möglichkeit, ihre Religion intensiver zu praktizieren, indem sie ihre fünf täglichen Gebete verrichten, Almosen geben und den Koran lesen.
Vielen mehr als nur ein Monat des Fastens, ist der Ramadan ein heiliger Monat, in dem Muslime einen bestimmten moralischen Kodex einhalten, indem sie demütiger und respektvoller gegenüber anderen sind.
Dieser Monat hat eine besondere Bedeutung für Muslime auf der ganzen Welt, da er die Gelegenheit bietet, Buße zu tun und sich spirituell zu erheben, um Gott und anderen näher zu kommen. Es ist tatsächlich eine Zeit der gegenseitigen Hilfe, in der Gewalt und Lügen strengstens verboten sind.
Der Ramadan wird als einer der fünf Grundpfeiler des Islam angesehen, ebenso wie das Bekenntnis zum Glauben, die Pilgerfahrt nach Mekka, das Gebet und die obligatorische Almosenabgabe. Er ist eine religiöse Pflicht von großer Bedeutung sowie eine Familientradition und ein bedeutender gemeinsamer Moment für alle Gläubigen.